«Ich glaube auch, dass ich mit meiner Erfahrung in der Telekommunikationsbranche als operativer CEO sowie über meine verschiedenen Verwaltungsratsmandate das Management und den CEO unterstützen kann.»

Olaf Swantee, Verwaltungsratspräsident

Olaf Swantee verfügt über umfangreiche internationale Erfahrung in der Leitung und 
Steuerung von Grossunternehmen, unter anderem als CEO von Sunrise Communications. 
Während seiner Amtszeit als CEO von EE fusionierte Olaf Swantee erfolgreich 
Orange und T-Mobile in Grossbritannien. Zwischen 2007 und 2011 war er in leitenden 
Positionen bei France Telecom (jetzt Orange Group) tätig, unter anderem als Leiter 
des europäischen Mobilfunk- und Festnetzgeschäfts. Seit August 2020 ist er Verwaltungsratspräsident bei Community Fibre und seit Juni 2021 Mitglied des Verwaltungsrates bei Anapaya Systems AG. In der Vergangenheit hatte er bereits zahlreiche Verwaltungsratsmandate in der Telekommunikationsbranche inne, unter 
anderem bei Telia, Mobistar und bei Mobinil. Olaf Swantee hat Wirtschaft studiert und 
ein MBA an der European School of Management absolviert.

 

OLAF SWANTEE, SIE WURDEN AM 7. APRIL 2021 VON DER GENERALVERSAMMLUNG ZUM NEUEN VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN VON MOBILEZONE GEWÄHLT. WELCHES FAZIT ZIEHEN SIE NACH DEN ERSTEN RUND VIER MONATEN IM NEUEN AMT?

Im Rahmen meiner Vorbereitung auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten habe ich zahlreiche Gespräche mit Markus Bernhard geführt und viel (teilweise virtu­elle) Zeit mit ihm verbracht. In der Schweiz habe ich die wichtigsten Vertriebspartner von mobilezone getroffen. Als es wieder möglich wurde, habe ich die deutsche Gesellschaft in Köln besucht und wertvolle Einblicke erhalten. Um mir ein umfassendes Bild von mobilezone machen zu können, war ich seit August 2020 zudem als Gast in allen Verwaltungsratssitzungen präsent. Daraus ziehe ich ein sehr positives Fazit: mobilezone ist ein starkes und stabiles Un­ternehmen mit einem sehr guten und er­fahrenen Management. In der Schweiz ist mobilezone, mit über 120 Shops und mit ei­nem riesigen Potenzial im Online-Geschäft, als einziger unabhängiger Telekommuni­kations-Retailer solide und strategisch sehr gut aufgestellt.

mobilezone hat aus meiner Sicht so viel Er­folg, weil das Unternehmen über gut ausge­bildete und hoch motivierte Mitarbeitende verfügt. Bei verschiedenen Besuchen in den Shops sowie am Hauptsitz in Rotkreuz emp­fand ich es als sehr positiv, wie die Marke mobilezone von den Mitarbeitenden vertre­ten und gelebt wird. Auch das Team unserer deutschen Gesellschaften zeigt viel Enga­gement. Es macht Spass zu sehen, dass die Motivation stimmt.

DAS ERSTE HALBJAHR KONNTE MOBILEZONE MIT EINEM AUSGEZEICHNETEN 
ERGEBNIS ABSCHLIESSEN. SIE MÜSSEN DAMIT SEHR ZUFRIEDEN SEIN.

Ich bin natürlich sehr zufrieden. Das gute Ergebnis zeigt, dass mobilezone auch während einer schwierigen Phase zu ausge­zeichneten Leistungen fähig ist. Zudem ist es sehr erfreulich, dass sich die EBIT-Marge wie auch die Brutto-Marge sehr gut entwickelt haben.

Es ist dem Management gelungen, ein gutes Gleichgewicht herzustellen zwischen dem deutschen und dem Schweizer Ge­schäft. In Deutschland sehen wir eine positive Entwicklung, was das gesamte Geschäft noch stabiler macht. Im Schweizer Geschäft finde ich es schlicht fantastisch, was die Verkaufsmannschaft mit Unterstützung der Mitarbeitenden am Hauptsitz sowie allen anderen Gesellschaften trotz schwieriger Voraussetzungen geschafft hat.

Das Ergebnis ist auch insofern sehr erfreu­lich, weil die Ziele, welche vom Manage­ment für das erste Halbjahr 2021 prog­nostiziert wurden nicht nur erreicht, sondern ganz klar übertroffen wur­den. Das gibt mir Zuversicht, in den einzelnen Wachstumsbereichen noch stärker zu werden. Diese liegen im Online-Geschäft in Deutschland und in der Schweiz, bei TalkTalk sowie im Geschäftskundenbereich und in bestimmten Produktbereichen im Retail, namentlich bei den Internet- und Fernsehangeboten, beim Telekommunikationszubehör und beim Internet der Dinge.

WAS HAT SIE DAZU MOTIVIERT, DAS MANDAT ALS VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT 
BEI MOBILEZONE ZU ÜBERNEHMEN? WIE IST DER KONTAKT ZUSTANDEGEKOMMEN?

Ich kenne meinen Vorgänger Urs T. Fischer von früher. Wir haben 1990 beim Unterneh­men Digital zusammengearbeitet. Als CEO von Sunrise konnte ich auf langjährige gute Geschäftsbeziehungen mit mobilezone zu­rückblicken. Im ersten Quartal 2020 hat die Gesellschaft mich gefragt, ob ich als Kandi­dat für den Posten des Verwaltungsratspräsi­denten bei mobilezone zur Verfügung stehen würde, um die Nachfolge von Urs T. Fischer anzutreten. Nach ersten Gesprächen gab es einen offiziellen Prozess mit dem Nomination Committee; letztlich hat mich der Verwaltungsrat der Generalversammlung als Verwaltungsratspräsidenten vorgeschlagen.

Wenn man einen solchen Posten annimmt, muss man grosses Vertrauen in die Fähig­keiten des CEOs und des Managements Bei verschiedenen Besuchen in den Shops sowie am Hauptsitz in Rotkreuz empfand ich es als sehr positiv, wie die Marke mobilezone von den Mitarbeitenden vertreten und gelebt wird. haben und man muss gut zusammenarbeiten können. Markus Bernhard und sein Management sind exzellent aufgestellt – entsprechend leicht fiel mir der Entscheid.

Ich glaube auch, dass ich mit meiner Erfahrung in der Telekommunikationsbranche als operativer CEO sowie über meine ver­schiedenen Verwaltungsratsmandate das Management und den CEO unterstützen kann. Und nicht zuletzt ist mobilezone, wie bereits erwähnt, ein stabiles Unternehmen mit viel Potenzial. Das hat mich gereizt, das Amt anzunehmen.

WAS ÄNDERT SICH FÜR MOBILEZONE MIT IHNEN ALS VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN?

mobilezone ist führend im Bereich der Telekommunikation. Die Zahlen sind zuver­lässig und das Management ist stark. Eine Kontinuität dieser guten Resultate ist wichtig und diese streben wir auch künftig an. Mit dem Verkauf des Grosshandelsgeschäftes der einsAmobile GmbH im Januar 2021 hat mobilezone den letzten Schritt ihrer strategi­schen Neuausrichtung in Deutschland abge­schlossen. Mit diesem Verkauf sind wir strate­gisch gut aufgestellt. Jetzt geht es darum, in den einzelnen Bereichen zu wachsen.

Zudem möchte ich auch weiterhin einen Akzent auf Corporate Governance legen. Das Thema Nachhaltigkeit ist mir wichtig. Die Anstrengungen in diese Richtung sollen fortgesetzt und die Strategie weiterentwickelt werden.

Eine strategische Priorität ist auch die weite­re Verbesserung der Kernprozesse im Sinne der Operational Excellence. Zur Steigerung der Effizienz prüfen wir aktuell die IT-Infra­struktur und werden sie, wo notwendig, ent­sprechend neu aufbauen.

WOHIN GEHT DIE REISE KURZ- UND LÄNGERFRISTIG UNTER IHRER FÜHRUNG?

mobilezone wird sich längerfristig vermehrt auch im Bereich E-Commerce durchsetzen – nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz. Entsprechend strategisch werden wir uns ausrichten. Der Ausbau unseres Produktportfolios ist ebenfalls strategisch wichtig. Der Trend 
im Markt geht hin zu Konvergenz-Produkten. Unsere Partner in der Schweiz und Deutschland setzen bereits auf diese Bundles aus Internet und Fernsehen. Hier wollen wir uns weiterentwickeln. Unser Hauptgeschäft wird klar der Mobilfunk bleiben, jedoch werden Themen wie Internet der Dinge, der Ausbau des Zubehörsortiments sowie des Geschäftskundenportfolios eine grössere Bedeutung für mobilezone bekommen. Kulturell gesehen ist mobilezone ein spannendes Unternehmen: mobilezone verfügt in der Schweiz über eine starke Unternehmenskultur mit starken Werten. Auch mobilezone Deutschland verfügt über starke Unternehmenswerte, die im Alltag gelebt werden. Ich erhoffe mir, dass wir langfristig das Beste aus beiden Kulturen übernehmen und so eine gruppenweit Unternehmenskultur aufbauen können.

DURCH IHRE MANDATE SIND SIE VIEL UNTERWEGS. WO FINDEN SIE IHREN 
PERSÖNLICHEN AUSGLEICH?

Das stimmt, berufsbedingt bin ich sehr viel unterwegs. In England bin ich Verwaltungsratspräsident bei Community Fibre und Verwaltungsratsmitglied bei Vodafone. Ich verbringe jeweils ein paar Tage in London und ein paar Tage in der Schweiz. Hier unterstütze ich zwei Startups aus dem Technologiebereich. Einen Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag finde ich bei meiner Familie zu Hause in der Schweiz und in den Bergen. Im Winter trifft man mich bei allem, was mit Skiern zu tun hat, ob beim Langlauf, auf Skitouren oder beim Alpinskifahren. Im Sommer findet man mich im und am Wasser, beim Schwimmen oder Windsurfen.